Int. ADAC 24h-Rennen 2024

Großes Starterfeld bietet spannenden Motorsport bei den Qualifikationsrennen

Porsche-Sieg im Abendrennen am Samstag

Porsche ist der Matchwinner beim ersten Prologrennen für die ADAC RAVENOL 24h Nürburgring. Gleich drei Neunelfer-GT3 lagen bei der Zieldurchfahrt nach dem spannenden ersten von zwei Vier-Stunden-Rennen bei den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers am Samstagabend in Führung. Tim Heinemann und Sven Müller lagen im Falken-Porsche (#44) nach 27 Runden vor ihren Teamkollegen Julien Andlauer und Klaus Bachler in der #33 sowie Ayhancan Güven und Thomas Preining im Manthey-„Grello“ (#911). Allerdings wurde der Falken-Porsche mit der #33 nach dem Zieleinlauf mit einer Zeitstrafe von 32 Sekunden wegen Überholens unter gelber Flagge belegt, sodass Platz 2 kurz nach der Siegerehrung schließlich doch an den Grello ging. Den zweiten Teil des intensiven Vorbereitungswochenendes auf den Saisonhöhepunkt Ende Mai gibt es bereits morgen: Am Sonntag (14. April) startet das vierstündige Rennen um 13:00 Uhr. Rund um die Nordschleife ist der Eintritt auf den geöffneten Zuschauerplätzen dann erneut frei (es fallen nur Parkgebühren an), Tickets für Fahrerlager und die Tribünen der Grand-Prix-Strecke gibt es an den geöffneten Tageskassen.

Nach dem Sieg beim Saisonauftakt der NLS (Nürburgring Langstrecken-Serie) war der Erfolg heute bereits der zweite Triumph für Falken Motorsports in der jungen Nordschleifen-Saison. „Am Anfang hatte ich heute ein wenig Probleme, die Pace der Audis mitzugehen. Aber es lief immer besser für uns“, bilanzierte Falken-Pilot Sven Müller das Auftaktrennen des Wochenendes. „Die Balance des Elfers war perfekt und die Reifen super. Die Boxenstrategie hat auch gepasst – das ist ein erfolgreicher Saisonauftakt! Morgen stellen wir die Fahrerpaarungen ein wenig um und wollen weiter am Set-up für die 24h feilen“. Auch Teamchef Sven Schnabel war positiv gestimmt: „Als Team haben wir einen guten Saisonauftakt und ich hoffe, es bleibt so. Wenn es beim 24h-Rennen so bleibt, wäre das natürlich perfekt.“

Zuvor hatte lange Zeit ein Quintett das Geschehen an der Spitze des Feldes bestimmt: Zunächst konnten die beiden Audi R8 LMS GT3 evo II von Scherer Sport PHX (#15 und #16) die Spitze behaupten, die sich auch die erste Startreihe geteilt hatten. Startfahrer Ricardo Feller verlor dabei den teaminternen Fight gegen Christopher Haase, der als Führender die Box ansteuerte. „Wir sind schon nah am Topzustand unsere Autos, das ja inzwischen wirklich als ’Bulletproofed’ gelten kann“, beschrieb der Kulmbacher den aktuellen Vorteil des Teams gegenüber den Wettbewerbern mit frischerem Material, die insbesondere die beiden Qualifiers-Rennen nutzen, um weiter am optimalen Set-up für die 24h Ende Mai zu feilen. Letztlich reichte es aber nicht gegen die aktuell bärenstarken Porsche. Axel Randolph, Teamchef von Scherer PHX musste zugeben: „Ich denke, man konnte heute sehen, dass wir aktuell nicht mit den Porsche mithalten können. Wir waren vorne und sind ein gutes Rennen gefahren, aber die Porsche sind vom Speed her besser.“

Knapp 130 Teams gingen beim ersten Vierstundenrennen des Wochenendes an den Start, die für beste abendliche Unterhaltung sorgten. Für das im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsene Starterfeld sorgten dabei auch viele Starter aus der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS), die an diesem Wochenende ihren dritten und vierten Saisonlauf absolvieren. Auch wenn die fast 30 Fahrzeuge der siegfähigen Topklassen das Geschehen an der Spitze bestimmen, gab es auch beim Fight um die Siege in den hervorragend besetzen weiteren Klassen exzellenten Sport. Als schnellster Nicht-GT3 siegten #148 Steve Jans, Tobias Müller und Noah Nagelsdiek (Black Falcon) in der Cup2-Kategorie und holten damit auch den Tagessieg in der Porsche Endurance Trophy Nürburgring (PETN). In der Tabelle sieht es nach dem den dritten NLS-Lauf für zwei Tourenwagenteams besonders gut aus. Der Adrenalin Motorsport-BMW M240i Racing Cup #650 sowie der Hyundai i30N von Mertens Motorsport #491 gewannen heute jeweils wie bei beiden NLS-Auftaktrennen ihre gut besetzten Klassen und gehen damit als Tabellenführer in die Übernachtungspause.

Falken Motorsports dominiert 24h Qualifiers

Auch der zweite Sieg bei den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers ging an Falken-Porsche: Nico Menzel und Martin Ragginger holten am Sonntag mit dem Porsche 911 GT3-R den zweiten Sieg für die blau-grüne Startnummer #44. Nach 27 Runden lagen sie 1,793 Sekunden vor dem Rowe-BMW M4 GT3 #98. Die drittplatzierten Markenkollegen von Manthey machten mit dem „Grello“-Neunelfer #911 das Podium am Sonntag komplett. Die ausgiebige Vorbereitungsmöglichkeit auf die 24h Ende Mai sowie die Wertung beider Rennen für die Nürburgring Langstreckenserie (NLS) bescherte der Veranstaltung bei ihrer zehnten Auflage mehr Teilnehmer denn je und ein noch größeres Publikumsinteresse. Nach einem sportlich hochkarätigen Wochenende müssen sich die Fans ein wenig gedulden bis zum Saisonhöhepunkt in sieben Wochen, bei dem der Siegerpokal beim längsten Rennen auf der schönsten und herausforderndsten Rennstrecke der Welt zum 52. Mal vergeben wird. Infos und Ergebnisse vom Wochenende sowie eine kontinuierliche Berichterstattung auf der offiziellen Homepage unter www.24h-rennen.de helfen, die Wartezeit bis zum Rennen des Jahres zu verkürzen.

„So kann es gerne weitergehen – gäbe es darauf ein Abo, würde ich es sofort buchen“, jubelte Lokalmatador Nico Menzel nach dem Zieleinlauf. Er hatte im Falken-Porsche #44 beim Sonntagsrennen der 24h-Qualifiers seinen zweiten Sieg auf der Nordschleife gefeiert, nachdem er bereits beim NLS-Auftakt gewinnen konnte. Teamkollege Martin Ragginger, der den Neunelfer zuvor als Führender durchs Ziel gefahren hatte, grinste: „Ich freue mich, dass ich mit Nico den Sieg für Falken einfahren konnte. Das Wochenende lief sehr gut für uns. Wirklich jeder im Team hat einen Top-Job gemacht, und für mich hat es endlich geklappt.“ Gegen die dominant auftrumpfenden Porsche konnte sich am Ende nur der Rowe-BMW #98 einigermaßen behaupten: „Solange man nicht ganz oben steht, kann es natürlich immer noch besser gehen – aber prinzipiell bin ich persönlich zufrieden mit unserer Performance“, resümierte Ex-DTM-Champion Marco Wittmann, der sich den GT3 am Wochenende mit Maxime Martin und Raffaele Marciello geteilt hatte. „Nachdem wir gestern einen kleinen Unfall hatten und das Rennen nicht beenden konnten, lief es heute gut. Auf Porsche fehlt uns aber noch das entscheidende Quäntchen, und ich hoffe, dass wir das bis zu den 24h noch wettmachen können. Ich kann es kaum erwarten.“

Mit einer Streckenzeit von gut zwölf Stunden bot das Wochenende vor allem den Top-Teams eine perfekte Möglichkeit für die Vorbereitung auf die ADAC RAVENOL 24h Nürburgring vom 30. Mai bis 2. Juni und die letzte Möglichkeit, die 25,378 km lange „24h-Variante“ des Nürburgrings unter Wettbewerbsbedingungen zu fahren. Auch wenn viele der Top-Teams deshalb vor allem die Vorbereitungen auf die 24h Ende Mai im Fokus hatten, gab es an diesem Wochenende einen ersten Eindruck von den Kräfteverhältnissen auf der Nordschleife. Insbesondere Porsche hinterließ dabei einen starken Eindruck. Nach dem Zweifacherfolg bei den 24h Qualifiers sowie zwei Rennsiegen beim NLS-Auftakt eine Woche zuvor nehmen die Porsche 911 GT3-R damit endgültig eine Favoritenrolle auch für die 24h Nürburgring ein. Rennleiter Walter Hornung ordnete die Ergebnisse anschließend aus seiner Sicht ein: „Wir haben an diesem Wochenende tollen Langstreckensport auf der Nordschleife gesehen. Rund 130 Teilnehmer, gut gefüllte Zuschauerplätze rund um die Nordschleife – das war ein eindrucksvoller Vorgeschmack auf die 24h Nürburgring am Fronleichnamswochenende. Die beiden Rennen am Samstag und Sonntag waren überaus spannend, trotzdem werden wir natürlich die riesigen Datenmengen der GT3-Fahrzeuge in den nächsten Tagen intensiv auswerten und die Balance of Performance nachjustieren. Das ist ja eine der wichtigsten Funktionen der Qualifiers: fairen und ausgeglichenen Sport beim eigentlichen 24h-Rennen zu ermöglichen.”

Rund 130 Teams hatten für die zehnte Auflage der 24h Qualifiers ihre Nennung abgegeben und boten quer durch alle Klassen spannende Fights. Für sie ging es nicht zuletzt auch um die Klassen- und Gesamtplatzierungen in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS), zu der beide Rennen des Wochenendes in diesem Jahr zum ersten Mal zählten. Mit nun bereits vier Rennen bei zwei „Double-Header-Wochenenden“ feierte die NLS bereits ihre Saison-Halbzeit. Über den inoffiziellen Titel des „Halbzeit-Meisters“ durften sich Sven Markert, Ranko Mijatovic und Toby Goodman im Adrenalin-BMW #650 aus der M240i Racing Cup-Klasse freuen. Sie holten am Sonntag als einziges NLS-Team zum vierten Mal in Folge den Sieg in ihrer gut besetzten Klasse, während alle engeren Konkurrenten im Meisterschaftskampf Federn lassen mussten. „Unser Wochenende lief wieder perfekt“, freute sich Ranko Mijatovic. „Wir gehen es eher entspannt an, fahren defensiv, und das ist auch der Schlüssel zum Erfolg. Momentan begreife ich noch gar nicht, dass wir wirklich Halbzeitmeister sind – ich bin natürlich megahappy darüber. Aber das auch über die ganze Saison zu bringen, wird natürlich eine Riesenherausforderung.“
(Text: ADAC Nordrhein Sportpresse - www.24h-rennen.de)

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